Neues Highlight am Technorama: Rasterelektronenmikroskop erlaubt Einblicke in die Mikro- und Nanowelt
Am Technorama in Winterthur gibt es seit kurzem ein Rasterelektronenmikroskop (REM), mit dem sich winzige Oberflächenstrukturen detailgenau darstellen lassen. Mit diesem Gerät werden scheinbar glatte Oberflächen zu wilden Gebirgszügen und Milben und Ameisen zu bedrohlichen Monstern. Die Anschaffung war dank eines von Gloor Instruments initiierten Spendenaufrufs möglich geworden. Das Swiss Nanoscience Institute (SNI) der Universität Basel war neben Gloor Instruments der grösste Geldgeber. Darüber hinaus steht das Team des Nano Imaging Labs den Mitarbeitenden des Technoramas mit Rat und Tat bei der Bedienung des Geräts zur Seite. Die Technorama-Crew plant mit unserem Outreach-Team gemeinsame Workshops, bei denen das neue REM eine wesentliche Rolle spielen wird.
Kleinste Krabbeltiere werden zu Monstern
Jeder kennt die eindrucksvollen Bilder von winzigen Insekten und Spinnentieren, die mit stechendem Blick und riesigen Klauen oder Tastbeinen wie gefährliche Monster aussehen. Diese präzisen Aufnahmen, auf denen jedes winzige Härchen deutlich zu erkennen ist, werden mit einem Rasterelektronenmikroskop (REM) gemacht.
Bei diesem Mikroskoptyp rastert ein fein gebündelter Elektronenstrahl die zu untersuchende Probe zeilenweise ab. Wechselwirkungen zwischen den Elektronen und der Probe liefern Information über die Beschaffenheit der Objektoberfläche.
Solch ein Rasterelektronenmikroskop steht jetzt auch im Technorama in Winterthur, einem der grössten Science Center Europas, das weit über die Grenzen der Schweiz hinaus bekannt ist. Das Swiss Nanoscience Institute hat sich massgeblich an den Anschaffungskosten beteiligt und unterstützt das Team vom Technorama auch darüber hinaus.
Am dem REM ist ausserdem eine sogenannte Mikroanalyse (auch unter der Abkürzung EDX bekannt) angebracht. Damit lässt sich die Zusammensetzung der Probe untersuchen – zum Beispiel um herauszufinden, welche Metalle in einem Schmuckstück vorhanden sind.
Gloor Instruments hat Initiative gestartet
Begonnen hat für das SNI die Zusammenarbeit mit einer Anfrage des Geschäftsführers von Gloor Instruments, Dr. Harry Brandenberger, der Sponsoren für den Kauf des Rasterelektronenmikroskops für das Technorama suchte. Für Direktor Professor Christian Schönenberger war sofort klar, dass solch eine Investition bestens geeignet ist, um junge Menschen für Naturwissenschaften zu interessieren und zu begeistern. Er sagte sofort zu. Zahlreiche andere Unternehmen und private Spender beteiligten sich an der Aktion, so dass die Investition über 150`000 Schweizer Franken getätigt werden konnte.
Einführung durch das Nano Imaging Lab
Inzwischen ist das REM installiert und sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Technoramas haben bereits eine detaillierte Einführung von den Expertinnen und Experten des Nano Imaging Labs erhalten.
«Wir haben vom Team des NI Labs eine sehr gute Einführung in die praktische Arbeit am REM bekommen und zudem einen Überblick darüber, wie wir die verschiedenen Proben vorbereiten können», sagt Kim Kaltenbach vom Biologie-Labor des Technoramas, in dem das REM seinen Platz gefunden hat.
Jetzt geht es darum, die Faszination der winzig kleinen Strukturen vom Millimeter- bis zum Nanometerbereich auch den Besucherinnen und Besuchern zugänglich zu machen. «In einer Pilotphase werden wir einzelne Besucher fragen, ob sie Lust haben am REM zu arbeiten», berichtet Kim Kaltenbach.
Workshops zu verschiedenen Themen geplant
Wie es dann weitergehen soll, ist auch davon abhängig, wie die Besucherinnen und Besucher darauf ansprechen. Auf jeden Fall ist geplant, zusammen mit dem Outreach-Team des SNI Workshops zu entwickeln, bei denen Lehrpersonen sowie Schülerinnen und Schüler verschiedenen Alters am REM arbeiten und dabei unterschiedliche Fragestellungen bearbeiten können.
Das neue REM wird den Besucherinnen und Besuchern des Technoramas einen Einblick in die ganz spezielle Welt des Mikro- und Nanometers gewähren.
«Es freut uns, dass wir mit der Spende und der geplanten Zusammenarbeit einen weiteren Ansatz finden, um unsere Faszination für diese Welt der winzigen Strukturen mit einer breiten Öffentlichkeit zu teilen.»
Christian Schönenberger, SNI-Direktor
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