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Claudia Wirth, die neue Kollegin am Swiss Nanoscience Institute

Claudia Wirth

Wenn SNI-Mitglieder bei Finanz- oder Personalangelegenheiten oder anderen administrativen Dingen im Swiss Nanoscience Institute (SNI) Hilfe suchen, haben sie nun wieder eine kompetente Ansprechpartnerin. Claudia Wirth hat im September ihr Büro im 4. Stock des Physik Departements bezogen und das SNI-Sekretariat in kurzer Zeit wieder zu einer Anlaufstelle für die verschiedensten SNI-Angelegenheiten gemacht. Ihr Ziel für die neue Anstellung ist dabei, für alle immer eine offene Tür zu haben und zu versuchen, eine gute Lösung für Probleme jeglicher Art zu finden. Claudia freut sich auf die Kontakte mit vielen verschiedenen Menschen und auf die unterschiedlichsten Fragestellungen. Sie versucht dabei den Grundsätzen des Schauspielers, Autors und Regisseurs Georg Tabori zu folgen, der sich selbst als „Spielmacher“ bezeichnet hat und es offensichtlich mit einer leisen, unangestrengten Art geschafft hat, aus jedem das Beste herauszuholen.

Claudia kam vom Institute of Retail Management (IRM) der Universität St. Gallen ans SNI. Nach vier Jahren am IRM hatte sie sich Anfang des Jahres entschlossen eine neue Herausforderung zu suchen und die sollte in ihrer Lieblingsstadt Basel sein. Claudia hat bereits früher schon in Basel gewohnt und mag die Stadt vor allem wegen der offenen und freundlichen Menschen. So kam sie positiv eingestellt im Mai 2014 zu einem Interview-Marathon das erste Mal ans SNI. Während für andere Kandidatinnen und Kandidaten die sieben Interviews in zwei Stunden eine Qual waren, blühte Claudia dabei auf. „Es war genau das Richtige für mich, so viele aus dem SNI-Team in kurzer Zeit kennen zu lernen“, erinnert sie sich. „Es war schon auch ein wenig lustig, da mich das Ganze ein bisschen an speed-dating erinnerte“, lacht sie. Locker, offen, kommunikativ und zielorientiert – so präsentierte sich Claudia dem SNI-Managementeam und überzeugte damit alle.

Sprung ins kalte Wasser
Am 1. September 2014 trat Claudia daraufhin ihre neue Position am SNI an und wurde gleich damit überrascht, dass das erste SNI Annual Meeting in der folgenden Woche anstand und sie als Unterstützung fest eingeplant war. Also blieb ihr Schreibtisch erst einmal leer und sie nutzte die Chance auf der Lenzerheide einen Grossteil der neuen Kolleginnen und Kollegen und zahlreiche SNI-Mitglieder persönlich kennen zu lernen. „Es war sehr schön gleich am Anfang die lockere Atmosphäre zu erleben und beeindruckend, wie hervorragend einige Doktoranden ihre Wissenschaft bereits präsentieren können“, fasst sie ihren ersten Eindruck zusammen.

Während des Meetings fühlte sich Claudia auch ein bisschen in ihre Schulzeit zurückversetzt und war froh, dass aus ihrem Chemie-Leistungskurs noch Vieles hängen geblieben war und sie sich schon immer für Naturwissenschaften interessiert hat. Bei ihrer Berufswahl war sie diesem Interesse jedoch nicht gefolgt, sondern hatte sich für ein Germanistik-Studium entschieden. 1987 schloss sie dieses mit einer Magisterarbeit in Computerlinguistik ab. Sie arbeitete daraufhin am Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation in Stuttgart und plante dort auch zu promovieren. Es kam jedoch anders als ursprünglich gedacht und Claudia entschied sich kurzerhand für eine Stelle als Marketing-Referentin für Computer Science beim Springer-Verlag. Die drei Jahre bei Springer waren zu Beginn nicht ganz einfach und Claudia lernte fürs Leben. Danach wusste sie allerdings, dass sie Nichts so schnell umhauen kann und sie mit Einfühlungsvermögen, Geduld und Hartnäckigkeit ihre Ziele erreichen kann. In den folgenden Jahren wechselte sie zu verschiedenen Verlagen in Deutschland und war bis Mitte 2002 Marketing- und Vertriebsleiterin des Lexika-Verlags in Würzburg.

Wechsel vom Verlag an die Universität
In der Zwischenzeit hatte Claudias Mann nach seiner Promotion an der ETH Zürich eine Festanstellung in Basel bekommen. So machte sie sich auf die Suche nach einem Job in der Schweiz und wurde bei der Universität Zürich fündig. Bis 2010 arbeitete Claudia dort im Artificial Intelligence Laboratory (AIL) als Science Manager und bei der Zentralstelle der Studentenschaft als Leiterin der Arbeitsvermittlung. Gefragt, ob ihr nach dem Wechsel an die Uni der Marketing-Aspekt ihrer vorangegangenen Stellungen fehlte, antwortet sie spontan: „Marketing ist eine Lebenseinstellung. In jeder Position kann ich Marketing betreiben. Führe ich beispielsweise ein Einstellungsgespräch, präge ich ganz entscheidend die Beziehung zum Arbeitgeber und das ist auch eine wichtige Form des Marketings.“

Diese Philosophie verfolgte Claudia während ihrer Zeit an der Universität Zürich und im Anschluss daran auch an der Universität St. Gallen. In ihrer neuen Position am SNI freut sie sich daher auch besonders auf die Arbeit mit verschiedenen Menschen jeglichen Alters und jeglicher Nationalität. Schon in den ersten Wochen hat sie genossen wieder mehr mit Naturwissenschaftlern konfrontiert zu sein, die sich ihrer Meinung nach in der Denkweise, dem Problemlösungsverhalten und ihrem Abstraktionsvermögen doch deutlich von anderen Wissenschaftlern, mit denen sie es in ihren letzten Jobs zu tun hatte, unterscheiden. Zudem interessiert sie am SNI die Vielfältigkeit der Forschungsgebiete ebenso wie die Interdisziplinarität innerhalb der Projekte. „Ich hatte einen sehr guten Start hier und freue mich auf die Arbeit, die vor mir liegt“, bemerkt sie.

Kultur steht ganz oben
Claudia ist auch glücklich darüber nun wieder in Basel zu sein, da ihr das Lebensgefühl in Basel mehr zusagt als das der Ostschweiz. Am Wochenende jedoch zieht sie ihr Haus voller Bücher und ihr Theater- und Kultur-Abonnement immer wieder zurück nach St. Gallen. Sie interessiert sich für Kultur jeglicher Art, hat eine Leidenschaft für Musik – von Mozart bis zu den Toten Hosen, besitzt den Schweizerischen sowie den Oberrheinischen Museumspass und macht immer mal Städtetrips zu Kunstausstellungen, die sie besonders interessieren. Die Stadt, die ihr neben Basel aber besonders am Herzen liegt ist Tokio. Hier faszinieren sie die Gegensätze – die Menschenmassen auf der einen Seite, dann aber die Ruhe auf einem buddhistischen Friedhof gleich um die Ecke und der ungezwungene Umgang mit Tradition und Moderne. Sie war bereits einige Male in Japan und ist immer wieder begeistert von dem Land. „Wenn ich längere Zeit nicht in Japan war, werde ich ungeniessbar“, erzählt sie. Das ist gut zu wissen. Denn falls sie mal nicht strahlt, wenn man in ihr Büro kommt, dann ist klar, dass Claudia einen Japan-Urlaub braucht.