Wir stellen vor… Tamara Utzinger und Tim Kubetzko – zwei der neuen Studierenden der Nanowissenschaften
Vor kurzem haben die Erstsemester-Studentinnen und -Studenten ihr Nanowissenschaftsstudium an der Universität Basel begonnen. Uns hat interessiert, warum sie sich für das Nanostudium in Basel entschieden haben und was sie vom Studium erwarten. Stellvertretend für die neuen Studierenden haben wir uns mit zweien von ihnen kurz unterhalten.
Tamara Utzinger aus Niederwil (Kanton Aargau)
Tamara Utzinger hat während eines Vortrags an ihrer Schule in Wohlen erstmals etwas mehr über Nanowissenschaften erfahren und war sofort fasziniert von der Vielfalt und den Möglichkeiten, welche die Nanowissenschaften eröffnen. Während einer TecNight in Wohlen, welche die Schweizerische Akademie der Technischen Wissenschaften (SATW) organisiert hatte und an der auch das SNI vertreten war, bekam sie noch mehr Information über Nanowissenschaften und Nanotechnologie. Sie erfuhr dort vor allem auch, dass die Universität Basel einen interdisziplinären Studiengang in Nanowissenschaften anbietet. «Das war sehr spannend und hat mich sofort angesprochen», erinnert sich Tamara. Sie nahm sich eine Broschüre über das Nanostudium mit nach Hause und alles, was sie darin las, entsprach ihren Vorstellungen.
So fiel es ihr nicht schwer, sich nach ihrer Matur im Frühjahr 2018 für das Studium in Nanowissenschaften zu entscheiden. Sie beantragte beim Kanton Aargau ein Stipendium, bekam dieses bewilligt und geht nun das Studium mit viel Enthusiasmus an. Sie nimmt dabei die 1.5 Stunden lange Anfahrt von Niederwil nach Basel in Kauf, um die Grundlagen in Biologie, Chemie und Physik zu lernen.
Während ihrer gesamten Schulzeit hat sich Tamara für Naturwissenschaften interessiert, aber keine besondere Vorliebe für eine der Disziplinen entwickelt. In der Schule hatte sie die Schwerpunkte Biologie und Chemie und nun ist es die Interdisziplinarität, die sie besonders an dem Nanostudium reizt. «Ich freue mich darauf, dass es jetzt nach all den Einführungen richtig losgeht», bemerkt sie im Interview. In den ersten beiden Wochen war es vor allem eine Vorlesung, die sich um die Entwicklung des Quantencomputers drehte, die sie besonders begeisterte.
Tim Kubetzko aus Lörrach (Deutschland)
Tim Kubetzko hat sich schon als kleiner Junge für Physik interessiert und hat neben Musik auch Physik als Schwerpunkt im Abitur gewählt. Während seiner gesamten Schullaufbahn am Hans-Thoma-Gymnasium in Lörrach forschte er in seiner Freizeit am Schülerforschungszentrum phaenovum und beteiligte sich erfolgreich an zahlreichen Wissenschaftswettbewerben. Es begann schon in der 9. Klasse mit einem Projekt über ein Hochhaus in London, dessen spiegelnde Fassade Autos in Brand gesetzt hat. Der Höhepunkt seiner Aktivitäten am phaenovum war die Qualifikation beim Bundeswettbewerb von «Jugend forscht» für den weltweit grössten mathematisch-naturwissenschaftlichen Schülerwettbewerb in Pittsburg (Pennsylvania, USA). Dort belegte Tim zusammen mit Lennart Resch im Mai dieses Jahres den zweiten Platz. Die beiden hatten die Falleigenschaften von Strickleitern mit schrägen Sprossen untersucht und belegt, dass deren Fallverhalten aufgrund des Drehmoments der Erde den Fallgesetzen von Galilei widerspricht (siehe: Bericht phaenovum)
Ursprünglich wollte Tim Bionik studieren, weil ihn die Vielfältigkeit und Interdisziplinarität dieser Fachrichtung faszinierte. Während seiner vielen Stunden im phaenovum kam er dann ins Gespräch mit PD Dr. Thilo Glatzel vom Departement Physik, der sich seit vielen Jahren im phaenovum engagiert und dort zahlreiche Schülerprojekte begleitet hat. Von Thilo erfuhr er mehr über das Nanowissenschaftsstudium in Basel. «Mir erschien das breit aufgestellte Nanostudium eine ideale Alternative zu sein», bemerkt Tim. «Ich habe jetzt Bio, Chemie, Physik und Mathe und bekomme überall die Grundlagen gelegt. Ich denke, das ist so ein bisschen wie ein Schweizer Taschenmesser – überall einsetzbar.»
Sehr gut gefällt ihm auch, dass er für das Studium weiterhin in Lörrach wohnen bleiben kann und dass in seinem Semester nur wenig Studierende sind. «Schon nach der ersten Woche kennt man jeden», bestätigt er. Ihm kommt es entgegen, dass die ersten Semester ziemlich verschult sind und der Stundenplan vorgegeben ist. So freut er sich nun auf die Vorlesungen in den verschiedenen Fächern und darauf, mit dieser breiten Ausbildung ein Bindeglied zwischen den verschiedenen Disziplinen zu werden.